Warum auch mal schlechte Tage wichtig für unser Wohlbefinden sind…

Warum auch mal schlechte Tage wichtig für unser Wohlbefinden sind…

Aufgrund vieler persönlicher Erfahrungen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis in der letzten Zeit, ist es mir heute in meinem Artikel wichtig zu betonen, dass auch mal schlechte Tage notwendig für uns sind (und zum ganzheitlichen Feel Good gehören), denn sie zeigen uns, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass wir uns gut fühlen.

Außerdem ist wissenschaftlich bewiesen (Quelle: „The Science of Happiness“ University of California, Berkeley), dass „Happiness“ eben nicht ein rundum „happy-go-lucky-state“ ohne irgendwelche negativen Gefühle bedeutet, wo all unsere Bedürfnisse befriedigt und wir dauerhaft zufrieden und glücklich sind. Die Positive Psychologie beinhaltet auch nicht die Auffassung, dass alles immer rundum toll und wunderbar ist. Viel mehr geht es darum, eine innere Stärke zu entwickeln, wie man sich selbst immer wieder aufbaut und ermutigt. Aber lies selbst… 🙂

In den letzten Wochen haben mich ein paar Mails, Fragen und Kommentare dazu erreicht, wie man es denn bitte eigentlich schafft, dauerhaft im „FEEL GOOD MODUS“ zu sein… Kurze Antwort: Man schafft es nicht und das sollte in meinen Augen auch nicht das Ziel sein. Es ist für uns genauso wichtig und wesentlich, auch traurige und entmutigende Tage zu erleben, wo mal nichts geht und man gefühlt lieber im Bett bleiben würde. Entscheidend ist dann, sich selbst wieder aufzubauen, sich selbst gut zu kennen und zu spüren, was man jetzt braucht, um neuen Mut zu entwickeln und weiterzumachen.

Mein Ziel ist es durch meine Arbeit, Anregungen weiterzugeben sowie Tipps und persönliche Erfahrungen mit Dir zu teilen. Keineswegs möchte ich den Eindruck erwecken, dass alles immer toll und rosarot ist und man sich nur das positive Denken antrainieren muss, um gut und gesund durchs Leben zu kommen. Ich bin ein sehr sensibler und empfindlicher Mensch (jetzt mal hier ganz unter uns 😉 ) und reagiere sehr stark auf Außenreize – positiver und negativer Art. Glaube mir, ich habe auch solche „schlechten Tage“, aber ich weiß, dass das normal ist. Das ist einfach das Leben… Dann lenke ich mich ab, verbringe Zeit mit der Familie, lieben Freunden oder fahre ans Wasser. Dann weiß ich, dass morgen ein neuer Tag sein wird.

Stell Dir mal vor, man wäre tatsächlich in der Erwartungshaltung, es müsste sich immer alles gut und schön anfühlen, unter welchem Druck wir dann stehen würden. Man sieht dann links und rechts, wie super alles ist (was ja durch „die Gesellschaft“ oft gerne so dargestellt wird, zumindest ist das mein Empfinden) und ist dann enttäuscht beim Abgleich mit sich selbst. Das kann im Ergebnis ja nur mit Frust enden.

Also sage ich immer, es ist gesund und wichtig, für alles (s)einen gesunden Mittelweg zu finden und zu gehen und zu akzeptieren, dass Emotionen wie Wut, Ärger, Angst und auch Traurigkeit ebenfalls wichtig für unsere Psyche sind. Ein gesundes Maß an Selbstreflexion kann uns im Alltag helfen, all das zu erkennen und herauszufinden, was für uns dann wichtig ist. Ich habe viel dazu gelesen, recherchiert, mit Fachexperten gesprochen uns sehe vieles inzwischen nicht mehr als selbstverständlich an. Ein bisschen Demut und Ehrfurcht zu fühlen und immer mal wieder „einen Schritt zur Seite“ zu machen, hilft mir dabei, ein bisschen wertschätzender durchs Leben zu gehen und das anzuerkennen, was ich besitze und nicht dem nachzujagen, was fehlt.

Wichtig an Tagen, wo mal gar nichts läuft, ist in meinen Augen dann vor allem Folgendes:

 

Soziale Kontakte

Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen den Kontakt zu anderen. Sich einer Gruppe bzw. der Gemeinschaft zugehörig zu fühlen, fördert das Wohlbefinden – viel mehr: es ist elementar für unser Leben! Dazu gehören Familie und Freunde genauso wie gute Bekannte und auch Kollegen, mit denen man zum Beispiel private Berührungspunkte hat, wie vielleicht gemeinsam Sport zu treiben. Menschen, die einem Halt geben und mit denen man lachen und schöne Dinge unternehmen und teilen kann. Aber auch Haustiere können dazu gehören und manchmal Trost und Unterstützung sein. Besonders ich als Hundebesitzerin kann das bestätigen.  Man ist bei Wind und Wetter an der frischen Luft und kommt mit anderen Hundehaltern in Kontakt. 🙂 Wichtig ist, sich seine Kraftorte zu suchen, wo man Erinnerungen schafft, die einen über schlechtere Tage hinwegtragen.

Sinnhafte Tätigkeiten und das Gefühl, gebraucht zu werden

Darüber hinaus sind für uns Tätigkeiten gut, die uns wichtig sind und mit Sinn erfüllen. Seien es soziale Projekte oder ein Engagement in einem Sportverein o.ä. und anderen zu helfen. Denk´ doch mal drüber nach, wie es da bei Dir ausschaut. Es ist nämlich ebenfalls in unserer Psyche verankert, dass wir uns nützlich fühlen möchten. Wenn wir isoliert leben, kann das auf Dauer nicht nur sehr unglücklich machen, sondern ist auch ungesund für Körper, Geist und Seele.

Seine Balance finden

Auch wenn negative Gedanken und Gefühle normal sind und ihren Platz brauchen, sollten sie uns nicht zu sehr einnehmen. Entscheidend ist, dass man seine eigene Balance findet und mit sich und der Welt im Einklang ist. Damit sind sowohl die Arbeit, das Privatleben und  Hobbys gemeint, als auch die Ernährung und Bewegung im allgemeinen. Von Vorteil ist es auch dafür, sich selbst oft zu reflektieren und zu schauen, wie man im Alltag unterwegs ist und wie es einem geht.

Ernährung und Bewegung

Auch über diesen Punkt kann man beim Thema „Ganzheitlichkeit“ nicht hinwegsehen. Wie eben bereits kurz genannt, ist viel Bewegung, der Aufenthalt an der frischen Luft sowie viel Wasser zu trinken sowie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, hier ebenfalls ein guter Tipp. Genauso wie ausreichend Schlaf und sein Körpergewicht im Rahmen zu halten.
Kennst Du eigentlich schon unseren Onlinekurs „In 4 Wochen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden“? Ich habe hier als Wirtschaftspsychologin mit einer Diplom Psychologin / Psychologischen Psychotherapeutin, einem Sport Coach und einer Diplom Ökotrophologin zusammengearbeitet. Hier gibt´s mehr Infos dazu

Stressmanagementtechniken

Egal vor welchem Hintergrund wir Vorträge halten, Seminare oder Workshops veranstalten, dieser Punkt tritt fast überall auf: seine eigenen Stressmanagementtechniken zu finden und regelmäßig durchzuführen. Es gibt nicht „das Geheimrezept“ für eine gute Strategie gegen Stress. Jeder muss sie für sich selbst entdecken und da nehme ich schon ausnahmsweise mal das Wort MUSS in den Mund, denn wenn man gesund bleiben und zufrieden sein möchte, braucht man seine ganz eigenen Maßnahmen und seinen Weg zur Motivation. Nutze die Chance, um Dich besser kennenzulernen, schreiben das Wort Prävention groß auf ein Blatt Papier und finde Deinen Weg. 🙂

Glaube an sich selbst und Vertrauen

Ein ganz wichtiger Punkt ist in meinen Augen auch das Selbstvertrauen und der Glaube an sich selbst. Schlechte und trübe Tage hat jeder – auch wenn das, wie gesagt, nach außen hin oft nicht so dargestellt wird. Aber wenn man genau hinschaut, hat eben doch jeder „sein Päckchen zu tragen“. Ich finde es an solchen Tagen unglaublich wichtig, an seine Stärke zu glauben und sich selber immer wieder vor Augen zu halten, was man alles schon geschafft und welche Hürden man bereits genommen hat. Wir haben in solchen Situationen die Möglichkeit, an uns selbst und den Umständen zu wachsen und uns anzupassen. Am besten können wir damit umgehen, wenn wir uns kennen, und wissen, was uns wann gut tut. 🙂

Der Mix macht´s

Und abschließend wirklich nochmal betont, dass das alles lediglich Anregungen sind, die zwar alle wissenschaftlich fundiert sind, aber keinesfalls alle als Zwang angenommen und ins eigene Leben integriert werden sollten. Auf Krampf ist es nämlich auch hier wie bei allen anderen Dingen: „Es bringt gar nischt!“ 😉

Zum Abschluss dazu noch eine Buchempfehlung:

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch gerne mal ein ganz neues Buch vorstellen, das ich auch für Präventionstipps großartig finde, nicht nur wenn man KrebspatientIn ist/war:

  „After Cancer Care“, Deutsche Übersetzung, ISBN: 978-3-954261-05-7

Dieses neue Werk beinhaltet ausführliche Informationen für eine körperliche und emotionale Gesundheit sowie gute und hilfreiche Rezepte (nochmal: Nicht nur bei einer Krebstherapie sondern auch zur Prävention 🙂 ). Es wurde geschrieben von führenden Wissenschaftlern u.a. in der Präventologie, Onkologie und Hämatologie, ist jetzt in der deutschen Übersetzung erhältlich, und beinhaltet viel Wissenswertes über eine gesunde Lebensweise – eben nach und VOR einer möglichen Therapie.

Mehr unter:

 

   Deutsche Übersetzung mit etwas Lieferzeit und sofort auf Englisch erhältlich:

 

Alles Liebe für Dich,
Deine Christin

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3 Kommentare

  1. Mario Mevert

    Ich finde, mit den Erwartungen ist es wie mit den Vergleichen: Ich kann immer 100% erwarten oder mich mit denen vergleichen, die alles und mehr haben als ich und ich werde oft Enttäuschung fühlen. Mache ich es umgekehrt, werde ich viele tolle Gefühle erleben und mich eher freuen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden oder ich sooo viel besitze, was mir Freude machen kann! Ich persönlich habe meine Erwartungen deshalb sehr weit nach unten geschraubt 😉 Danke liebe Christin!

    • christinprizelius

      Lieber Mario,
      herzlichen Dank für Deinen Kommentar! Sehr wahre Worte, in denen ich mich absolut wiederfinde! 🙂 Ich finde es auch wichtig, einfach mal bei sich zu bleiben. Du kannst anderen Menschen nicht hinter die Stirn schauen und Menschen neigen eben auch dazu, anders zu reagieren, als wir es erwarten. 😉 Also, wie Du schreibst: wenig erwarten und dann lieber positiv überrascht sein!
      Liebe Grüße und schön, Dich im April persönlich kennengelernt zu haben! Christin

  2. Mario Mevert

    Das gebe ich gerne zurück!
    Sonnigen Gruß
    Mario